
Bernhard
Peter
Galerie:
Photos schöner alter Wappen Nr. 6
Burg
Rittersdorf bei Bitburg, Renaissance-Portal von AD 1575

Besitzgeschichte
der Burg Rittersdorf:
- 1103 wird Rittersdorf durch Graf
Wilhelm I in die Grafschaft Luxemburg einbezogen. Die
Grafen von Luxemburg sind Lehnsherren.
- 962, 1066 und 1140 Urkunden nennen
Rittersdorf - damals noch eine fränkische Hofstätte -
als Besitz der Abtei St. Maximin in Trier, nicht
identisch mit der Burg.
- 1263 Theodoricus de Retirsdorf wird
als Erbauer eines festen Hauses genannt. Lehnsherr:
Grafen von Luxemburg.
- 1290 Privileg: Erlaubnis durch Rudolf
von Habsburg zum Bauen eines Turmes (Bergfriedes)
- 1320 Johann v. Bitburg kauft die Burg
von Theodor von Rittersdorf
- 1342 kauft Johann von Falkenstein und
Bettingen die Güter in Rittersdorf von Theodoricus
genannt Snorre de Retirsdorf
- 1374 Der König von Böhmen belehnt
Dietrich von Daun mit Rittersdorf
- 1510 gehört ein Teil der Burg
Bernhard von Bourscheid und wird als Afterlehen weiter
vergeben
- 1521 wird die Burg von einem
Besitzerkollektiv an Johann von Enschringen verkauft, und
zwar die Dasburger und Elsenborner Teile. Aus dem
luxemburgischen Lehen wird freies Eigentum des Johann von
Enschringen.
- 1550 Rupprecht von Enschringen, Doktor
beider Rechte, ist Burgbesitzer.
- 1563 gehört die Burg Laudolf von
Enschringen
- 1605 Kauf durch Ludwig von Lontzen
(Lunsen) gen. Roben
- 1680 Kauf durch von Christoph Veyder
- 1684 Christoph Veyder verpachtet die
Burg an Wilhelm Berckert
- Anna Franziska Veyder, Tochter von
Christoph Veyder, heiratet Johann Dietrich (Johannes
Theodorus) Scheffer. An die Übernahme der Burg durch
diese beiden erinnert eine auf 1696 datierte Takenplatte
mit den Initialen ITS und AFS.
- 1712 Die Tochter von Johannes
Theodorus Scheffer und Anna Franziska Veyder, Anna Maria
Scheffer, aus erster Ehe heiratet den Advokat Johannes
Peter Wirtz von St. Vith. Letzterer stirbt 1766. Anna
Maria Wirtz geb. Scheffer wird 1775 noch als
Hochgerichtsdame bezeichnet.
- Nach dem Tod von Anna Franziska
Scheffer, geb. Veyder heiratet Scheffer in zweiter Ehe
1707 Maria Nicola geb. Breidt, verwitwete Scheffer
(sic!), aus Emmel.
- 1714 heiratet Johann Umbscheiden Maria
Nicola Breidt, verwitwete Scheffer. Umbscheiden
übernimmt die Burg und ist Hochgerichtsherr. Seine
Stieftochter Anna Maria Scheffer wird als Erbin der Burg
eingesetzt.
- 1770 Der Notar Wilhelm Nels heiratet
eine Tochter des Herrn Wirtz und wird damit 1779 neuer
Burgbesitzer, Seigneur de Rittersdorf à Rittersdorf.
Sein Vater Heinrich Nels aus Brabant hatte die Burg
gekauft. Wilhelm Nels war mindestens ab 1765 Notar in
Rittersdorf.
- 1824-1865 Geschwister Charlotte, Josef
und Ignaz Nels
- 1865-1876 die Erben von Ignaz Nels
- 1876-1891/92 Elisabetha Franzen geb.
Neises und Maria Neises
- 1891/92-1896/97 Elisabetha Franzen
geb. Neises
- 1896/97- 1969 Geschwister Johann
Baptist, Anna Josefine und Anna Maria Franzen. Letztere
wohnten bis zuletzt in der baufälligen Burg.
- 1971 Gemeinde
- 1972 Verkauf an Robert Gottfried
Seemann aus Mönchengladbach, schwacher Versuch der
Gebäudesicherung.
- 1978 Kauf durch die
Verbandsgemeindeverwaltung Bitburg-Land, grundlegende
Restaurierung und teilweiser Wiederaufbau. Heute
Gastronomie.
Prunkportal:

Gesamtansicht des
Renaissance-Portals der Ostseite der Burg. Dieses prächtige
Renaissanceportal stammt von 1575. Eingebunden in die
Schildmauer, die leider bei der Restaurierung der Burg 1978-1987
in nicht rational nachvollziehbarer Weise (zumal die
Originalbausubstanz erhalten war) rechts und links des Tores
abgesenkt wurde, hat das Portal eine Höhe von 3,80 m und eine
lichte Breite von 2,70 m. Strenge Renaissanceformen bestimmen das
Bild, abwechselnd Bossenquader und Rustikaquader um die
Portalöffnung, darüber die durch Gebälk separierte Wappenzone,
Hermen rechts und links der Wappen und eine Bacchantin mit langem
Stab in der Linken zwischen ihnen. Über der Wappenzone ist ein
flacher Abschlußgiebel. Dieses Portal stammt aus der Zeit des
Umbaus der Burg Rittersdorf im späten 16. Jahrhundert. Laudolf
von Enschringen, der Besitzer von Rittersdorf, heiratete 1562 die
wohlhabende Margarethe von Manderscheid-Schleiden, was ihm den
Umbau der gotischen Burg in eine stattliche Landresidenz
ermöglichte. Der Umbau scheint mit der Vollendung des
repräsentativen Tores im Jahre 1575 abgeschlossen worden zu
sein. Das Portal und das Wappen sind von einzigartiger
künstlerischer Qualität, wie man sie nicht in einer kleinen
Landresidenz erwartet und auch im Umkreis nicht findet.
Optisch
linkes Wappen über dem Tor: Laudolf von Enschringen gen.
Rittersdorf

geviert von
Enschringen und Schwarzenberg. Das Wappen ist so gewendet, daß
die Felder ihren Platz behalten haben, nur die Löwen gewendet
wurden (heraldische Courtoisie). Johann von Enschringen, der
Vater des Portal-Erbauers und Enkel von Dietrich von Enschringen
und Maria von Hundelingen, hatte 1522 Johanna von Schwarzenberg
geehelicht und 1529 Rittersdorf gekauft, daher das aus
Enschringen und Schwarzenberg gevierte Wappen.
- Wappen von
Enschringen: 7-8 x gold-rot geteilt (im Beispiel
8x), belegt mit einem schwarzen, rotgezungten Löwen.
Helmzier ein Jungfrauenrumpf (nach Gruber) bzw.
Mannesrumpf (nach Loutsch) im goldenen Kleid und mit
goldener Stirnbinde, anstelle der Arme zwei mit silbernen
Seeblättern bzw. nach anderen Quellen goldenen
Lindenblättern oder Herzen bestreute schwarze Flügel.
Helmdecken schwarz-golden. Die Schildgestaltung spielt
auf die Grafen von Luxemburg an, deren Lehnsmänner die
Grafen von Enschringen waren.
- Wappen von
Schwarzenberg (Schwarzenburg): In Gold zwei schwarze
Balken. Helmzier ein silberner Schwan mit erhobenen roten
Flügeln. Helmdecke schwarz-golden.
Anmerkung: Es gibt zwei
Geschlechter von Enschringen, die von
Enschringen mit dem Löwen in der Eifel und die von Enschringen
mit dem Sparren, die sich vorwiegend im wallonischen Sprachraum
Luxemburgs und der Ardennen ausgebreitet hatten. Sie stammen aber
vom gleichen Stammsitz ab, dem kleinen Dorf namens Enschringen
bei Clervaux im Großherzogtum Luxemburg. Die Familie von
Enschringen tritt erstmals 1184 auf.
Laudolf von Enschringen nimmt
für sich den Titel "Herr zu Schwarzenberg und Weiler"
in Anspruch - gemeint ist Weiler-la-Tour in Luxemburg.
Die
Entwicklung der Enschringer Wappen:
 |
Wappen von
Enschringen: 5, 7 oder 8 x zu 6, 8 oder 9
Feldern gold-rot geteilt, belegt mit einem schwarzen,
rotgezungten Löwen. Helmzier ein Jungfrauenrumpf (nach
Gruber) bzw. Mannesrumpf (nach Loutsch) im goldenen Kleid
und mit goldener Stirnbinde, anstelle der Arme zwei mit
silbernen Seeblättern bzw. nach anderen Quellen goldenen
Lindenblättern oder Herzen bestreute schwarze Flügel.
Helmdecken schwarz-golden. |
 |
Alternative
Gestaltung mit 8 Teilungen. Die Schildgestaltung spielt
auf die Grafen von Luxemburg an, deren Lehnsmänner die
Grafen von Enschringen waren. |
 |
von
Enschringen, Herr
zu Schwarzenberg und Weiler: Geviert, Feld 1 und 4:
7-8 x gold-rot geteilt, belegt mit einem schwarzen,
rotgezungten Löwen. Feld 2 und
3: In Gold zwei schwarze Balken (Schwarzenberg). Helm 1: ein Jungfrauenrumpf (nach Gruber)
bzw. Mannesrumpf (nach Loutsch) im goldenen Kleid und mit
goldener Stirnbinde, anstelle der Arme zwei mit silbernen
Seeblättern bzw. nach anderen Quellen goldenen
Lindenblättern oder Herzen bestreute schwarze Flügel.
Helmdecken schwarz-golden. Helm 2: ein silberner Schwan mit erhobenen roten
Flügeln. Helmdecke schwarz-golden (Schwarzenberg). |
Anmerkung: Diese von Schwarzenberg
haben nichts mit dem böhmischen oder fränkischen Geschlecht zu
tun. Schwarzenberg liegt im sog. Schwarzwälder Hochwald im
nördlichen Saarland; heute ist die Burg eine Ruine. Erstmalig
begegnet uns aus dieser Familie 1192 ein Gerlacus de nigro monte
(Gerlach von Schwarzenberg). 1294 wurde die Burg Schwarzenberg
zerstört, und zwar durch miteinander verbündete lothringische
und kurtrierische Truppen. 15 Jahre später bauten Thielmann und
Hugo von Schwarzenberg die Ruinen wieder auf. Die Herren von
Schwarzenberg stiegen immer mehr ab, und sie konnten ihren
Stammsitz nicht halten. 1346 bekam Burg Schwarzenberg zwar
Stadtrechte von Karl IV., ein leerer Titel, denn die Burg
gehörte damals bereits Balduin von Luxemburg, Trierer Erzbischof
und Kurfürst. Ständig wurde die Burg von Kurtrier verpfändet,
und schließlich wurde das Pfand nicht mehr eingelöst, sondern
die Anteile gingen de facto in das Eigentum der Pfandnehmer
über: 1513 gehörte die Hälfte der Herrschaft Schwarzenberg der
Familie von Flerstein als trierisches Lehen, und 1541 löste der
Kanzler Johann von Enschringen die andere Hälfte der Herrschaft
und die Burg selbst ein, er hatte eine von Schwarzenberg zur Frau
genommen. Diesen Anteil (Burg Schwarzenberg und halbe Herrschaft)
bekam nach dem Aussterben der von Enschringen mit Gerhard von
Enschringen als Letztem der Familie 1610 Philipp von Sötern,
Trierer Dompropst und späterer Kurfürst von Trier. Er
vergrößert sein Gebiet durch weitere Zukäufe. Die Familie von
Schwarzenberg war damals aber noch nicht erloschen, sie starb
erst im 16. Jh. im Mannesstamm aus.
Genealogie
der Familie von Enschringen
Genealogie der Familie von
Enschringen (nach Humbracht, erheblich ergänzt und
erweitert), unter Hervorhebung der hier relevanten Personen mit relevanten Vorfahren und der
Angabe weiterer
Wappenfundstellen mit dem Wappen der Herren von Enschringen zum Aufzeigen von Querverbindungen:
- Johann von Enschringen, vermählt mit
Agnes Laudolff von Bitburg, Erbin zu Bitburg, 24 Kinder
- Dietrich von
Enschringen d. Ä. = Thierry
dEnscheringen, auf der Burg zu Bitburg,
1474 Vergleich mit seinem Bruder Johann wegen des
Hauses zu Bitburg, nach dem Tod seines Bruders
Johann alleiniger Besitzer der Burg Bitburg,
vermählt am 28.1.1473 mit Maria von
Hundelingen = Marie de Hondelange,
Tochter von Bernhard I. von Hundelingen = Bernard
I. de Hondelange, der am 27.5.1443 Mechtold
(Mechtilde oder Mahaut oder Mathilde de Messancy
geheiratet hat
- Niclas = Nikolaus von
Enschringen, Lizentiat und Propst zu St.
Simeon in Trier
- Margarethe von
Enschringen, vermählt mit Philipp von
Esch, Herr zu Esch, Sohn von Nikolaus von
Esch, Herr zu Esch, und Margarethe von
Raesfeld
- Georg von Esch
(-1560), Letzter im
Mannesstamm der Herren von Esch,
1532-1560 Herr zu Esch, 1532-1549
Amtmann zu Obermanderscheid und
danach Amtmann zu Wittlich
(1558), Kämmerer der Kurfürsten
von Trier -> Epitaph
mit Ahnenprobe in der Wallfahrtskirche
Klausen
- Laudolf von
Enschringen = Laudolf
dEnscheringen, vermählt mit Sabina
von Barbanson-Villemont, Tochter
von Balduin von Barbanson-Villemont und
Claudia des Armoises
- Jacob von
Enschringen, Deutschordensritter,
Landkomtur zu Trier
- Maria
Elisabeth Engel von Enschringen
(-15.8.1558), vermählt mit Georg von
Kesselstatt (-12.8.1589) -> Epitaph
in Föhren mit Ahnenprobe
- Karl von
Kesselstatt (1534 -
8.3.1611), Herr zu
Föhren, Amtmann zu Zell,
Obervogt im Cröver Reich
->
Epitaph in
Föhren mit Ahnenprobe
- Apollonia von
Enschringen = Appoline
d'Enscheringen (-1593), Nonne,
Äbtissin von Kloster Marienthal
-> Epitaph
in Garnich mit Ahnenprobe
- Anna von
Enschringen = Anne
dEnscheringen, vermählt
mit Wilhelm von Bulich =
Guillaume de Boulay
- Juliana
von Bulich = Juliane de
Boulay (-5.12.1597) ->
Epitaph mit
Ahnenprobe in der
Pfarrkirche St. Martin in
Junglinster, dritte
Gemahlin des Bernhard
III. von Orley
- Dietrich von
Enschringen d. J. = Thierry
dEnscheringen, Begründer
der Linie Fels, vermählt mit
Margarethe von Fels = Marguerite
de Larochette, Tochter von
Gotthard von Fels und Margarete
von Schwarzenberg
- Bernhard
von Enschringen (-1599),
Herr von Fels = Bernard
d'Enschringen, seigneur
de Larochette, vermählt
mit Anna von Hundelingen
= Anne de Hondelange,
Tochter von Jean III. de
Hondelange und Elisabeth
von Brandscheid -> zwei
Epitaphien in der
Pfarrkirche St. Rochus in
Ell mit Ahnenproben
- Georges
Frédéric
dEnscheringen,
seigneur dEll,
Halanzy, Larochette etc.
= Jörg Friedrich von
Enschringen, Herr zu Ell,
Begründer der Linie Ell,
vermählt mit Marguerite
dEltz = Margret von
Eltz, der Tochter von
Johann Reichard von Eltz
und Anna von
Eltz-Üttingen, dame
dEll. Jörg
Friedrich von Enschringen
war 1595-1616 Mitherr von
Ell, Larochette und
Hondelange.
- Wilhelm
Hermann von Enschringen,
Herr zu Ell, Obrister,
verkauft 1655 Haus und
Schloß in Ell, vermählt
mit Maria Ursula von
Sickingen, Tochter von
Johann Schweickard von
Sickingen und Ursula
Kämmerer von Worms gen.
Dalberg
- Franz
Adam von Enschringen,
starb jung
- Franz
Hartmann von Enschringen,
Letzter dieser Linie
- Maria
Anastasia von Enschringen
(- 29.7.1733), Erbin auf
Ell, vermählt mit Franz
Friedrich Freiherr von
Sickingen zu Ebernburg
(-1713), Sohn von Johann
Arnold Freiherr von
Sickingen zu Ebernburg
(1611-17.9.1656), -> Ehewappen
1710 an der Burg
Ebernburg
- Anna
Johanna von Enschringen,
starb jung
- Jean
Louis dEnscheringen
= Johann Ludwig von
Enschringen,
Deutschordensritter
- Jean
dEnscheringen =
Johann von Enschringen,
Deutschordensritter und
Komtur zu St. Johann bei
Saarbrücken
- Catherine
d'Enscheringen =
Katharina von
Enschringen, vermählt
1598 mit Philippe Jacques
von Lontzen gen. Roben =
Philipp Jakob von Lontzen
gen. Roben. Im Jahr 1599
verzichtete dieses Paar
auf alle Ansprüche auf
das Haus Messancy. Im
Jahr 1601 wurden die von
Lontzen gen. Roben
aufgrund einer
Vereinbarung die
alleinigen Herren von
Hondelange und die von
Enschringen diejenigen
von Ell.
- Laudolf
von Enschringen, Prior im
Kloster Springiersbach
- Johann
Dietrich von Enschringen,
Deutschordensritter und
Komtur zu Einsiedel
- Jörg
von Enschringen (-1587)
zu Bitburg, vermählt
1568 mit Elisabeth Schenk
von Schmidtburg, Tochter
von Nikolaus Schenk von
Schmidtburg und Elisabeth
von Schwarzenberg,
verwitwete von Sponheim
gen. Bacharach
- Wolf
Friedrich von
Enschringen, Mitherr von
Fels, Stifter eines
Steinaltars in der
Liebfrauenkirche,
vermählt mit Maria
Waldbott von Bassenheim,
Tochter von Johann
Waldbott von Bassenheim
(-1589) und Catharina
Kämmerer von Worms gen.
Dalberg (-5.8.1615);
Maria war eine verwitwete
von
Löwenstein/Lewenstein
- Anna
Catharina von
Enschringen, Nonne in St.
Thomas bei Kyllburg
- Johann
Reiner von Enschringen
(-4.9.1630), Domherr in
Mainz
- Anna
Elisabeth von
Enschringen, vermählt
mit Hans-Dieter Zandt von
Merl zu Bertringen
- Johann
Dietrich von Enschringen
zu Bitburg, vermählt mit
Sybilla Regina von
Koppenstein, Tochter von
Friedrich Walrab von
Koppenstein und Elisabeth
von Stein-Kallenfels,
kinderlos
- Anna
Maria von Enschringen,
vermählt mit Johann
Bernhard Mohr vom Wald
- Wolf
Anton von Enschringen,
starb unvermählt und
kinderlos
- Apollonia
von Enschringen,
vermählt 1589 mit Johann
von Stockheim
- Johann
von Enschringen (-1556),
Dr. iur. utr., 1523 Kauf der Burg
Rittersdorf, 1526 kaiserlicher
Rat im Herzogtum Luxemburg, 1534
kurtrierischer Kanzler,
Begründer der Schwarzenberger
Linie, vermählt 1522 mit Johanna
von Schwarzenberg,
Tochter von Conrad von
Schwarzenberg und Maria von
Monreal ->
vier Wappenschlußsteine im
Wohnturm der Burg Rittersdorf im
Rittersaal, -> Ehewappen am
Ruländer Hof in Trier
- Niclas
= Nikolaus von
Enschringen zu Wittlich
und Manderscheid,
vermählt mit Johannetta
von Breidbach (-1583),
Tochter von Wilhelm von
Breidbach und Anna
Kämmerer von Worms gen.
Dalberg, keine Nachkommen
- Laudolf
von Enschringen (-1589),
Herr zu Schwarzenberg und
Weiler (= Weiler-la-Tour
in Luxemburg), nimmt auf
Burg Rittersdorf seinen
Wohnsitz, vermählt 1562
mit Margarethe
Gräfin von
Manderscheid-Virneburg, Tochter
von Dietrich
V. Graf von
Manderscheid-Blankenheim-Schleiden
(30.3.1508-22.4.1560) und Erika
Gräfin von
Waldeck-Eisenberg
(19.3.1511-8.10.1560) -> Ehewappen am
Tor der Burg Rittersdorf
- Johann
Gerhard von Enschringen
(-1605), Herr zu
Rittersdorf und
Schwarzenberg, ertrank in
der Mosel, vermählt 1595
mit Ursula von
Braunsberg, Tochter von
Wilhelm von Braunsberg
und Anna von Winnenberg
- Anna
Magdalena von Enschringen
(-1641) zu Rittersdorf,
vermählt mit Johann
Freiherr von der Reck,
kinderlos
- Johann
Herr von Enschringen,
vermählt mit Louisa von
Blanckard
- Maria
von Enschringen, ledig,
verkauft am 19.6.1605
zusammen mit ihrer
Schwester Amalia Burg
Rittersdorf an die
Familie von Lontzen gen.
Roben
- Amalia
von Enschringen, verkauft
am 19.6.1605 zusammen mit
ihrer Schwester Maria
Burg Rittersdorf an die
Familie von Lontzen gen.
Roben
- Johann von Enschringen, 1474
Vergleich mit seinem Bruder Dietrich wegen des
Hauses zu Bitburg, starb unvermählt
- Laudolf von Enschringen
(-1505), Kanoniker und Propst zu St. Simeon in
Trier, Kanoniker zu Lüttich, Propst in Mainz,
1484-1505 Kanzler des Erzbischofs Johann II. in
Trier, 1494 Vizekanzler der Universität Trier,
stiftete 1484 das Hospital auf dem Helenenberg,
stiftete 1488 Kloster Helenenberg, schenkte
diesem Güter in Mesenich, Metzendorf und
Fedenich
- Elisabeth von Enschringen
(-1500), Äbtissin zu St. Thomas bei Kyllburg
- Margarethe von Enschringen,
vermählt mit Philipp Mühl von Ulmen
- Mechthild von Enschringen
(-13.12.1527), Nonne in St. Stomas bei Kyllburg,
wird 1500 nach ihrer Schwester Äbtissin
- Lysa von Enschringen
(-19.5.1500), Äbtissin zu St. Thomas bei
Kyllburg
- Emich von Enschringen, Herr zu
Bettingen, Mitherr von Bivels, begründete eine eigene
Linie der Familie, kaufte 1525 die Burg zu Ließem,
vermählt 1457 mit Elisabeth von Monreal, Tochter von
Dietrich von Monreal und Anna von Dattenberg
- Dieter / Dietrich von
Enschringen zu Ließem, vermählt in erster Ehe
1510 mit Margret Laudolff von Bitburg und in
zweiter Ehe 1511 mit Elisabeth Stumpf von Simmern
- Ruprecht von
Enschringen, vermählt mit Anne von
Haraucourt
- Christoph von
Enschringen zu Liessem, vermählt
mit Margret Reysen von
Wolckendingen (diese Linie besaß
Ließem bis 1729)
- Wilhelm
von Enschringen zu Ließem,
vermählt 1611 mit
Elisabeth von Piesport ->
Ehewappen an Burg Ließem
- Johann von Enschringen
- Margarethe von Enschringen
Optisch
rechtes Wappen über dem Tor: Margarete Gräfin zu Manderscheid,
seine Frau

Obere Reihe von
heraldisch rechts nach links:
- Wappen von
Manderscheid:
In Gold ein roter Sparrenbalken
(Zickzackbalken). Helmzier: ein goldener Hut mit rotem
Stulp (Farben auch umgekehrt), darin zwei Stöße von
Pfauenfedern. Helmdecke rot-gold. Es gibt daneben auch
noch eineVariante mit einem wachsenden silbernen Schwan
als Helmzier.
- Wappen von Virneburg:
In Gold sieben (4:3)
zu zwei Balken aneinandergereihte rote Rauten, Helmzier:
Der Schild zwischen zwei schwarzen Hörnern. Helmdecke
schwarz-rot. Nach anderen Darstellungen (Gruber) sind die
Hörner außen mit je drei silbernen Kugeln besteckt,
hier fehlen sie.
- Wappen von
Blankenheim: In Gold ein schwarzer Löwe,
darüber ein vierlätziger roter Turnierkragen. Helmzier
ein goldener Turnierhut, auf dem zwischen zwei in den
roten Stulp gesteckten Pfauenstößen ein mit
Pfauenfedern bestecktes goldenes Schirmbrett steht mit
einem schwarzen Löwen, darüber ein vierlätziger roter
Turnierkragen. Helmdecken schwarz-golden. Anm.: Die Edlen
Herren und späteren Grafen von Blankenheim verwendeten
verschiedene Varianten der Helmzier. Weitere Varianten
sind: wachsender gekrönter schwarzer Löwe zwischen
einem offenen goldenen Flug, der Löwe ohne Krone,
geflügelter goldener Brackenrumpf.
Mittlere Reihe von
heraldisch rechts nach links:
- Ein Adler - in
Vergleichswappen kommt hier auch ein Löwe vor,
ungeklärt
- Wappen von Daun im
Herzschild: In Gold ein rotes Schräggitter.
- Wappen von Kronenburg:
In Silber ein roter Adler.
Untere Reihe von
heraldisch rechts nach links:
- Wappen von Kerpen:
In Silber ein roter Zickzackbalken (Sparrenbalken). Die
Herren von Kerpen sind die Ahnen des Eifeler Uradels
derer von Manderscheid.
- Schleiden oder
Junkerath (Junkerode, Jünkerath): In
blauem, mit silbernen (oder goldenen) Lilien bestreuten
Feld ein silberner Löwe (kommt i.d.R. mit einem
vierlätzigen, roten Turnierkragen belegt vor).
- Ein Schrägbalken, in anderen
Darstellungen ein Wellenschrägbalken, begleitet von
Objekten, ungeklärt
Die genaue Zuordnung
einiger Felder kann nicht gewährleistet werden. Die anläßlich
der Restaurierung entstandene Literatur geht mit den Zuweisungen
der restlichen Felder großzügig um. Ein ähnliches Wappen mit
vertauschten Plätzen und einem Löwen anstelle des ersten Adlers
findet sich bei Spener als Linie Sleidenfels
(Manderscheid-Schleiden) abgebildet.
Die Herren von
Manderscheid stammen von der gleichnamigen Burg in der Eifel
(Kreis Wittlich). Urkundlich sind sie seit Anfang des 12. Jh.
faßbar, sie waren Lehnsleute der Grafen von Luxemburg. Nach ihrem Erlöschen wurden sie von den Herren von
Kerpen beerbt, die die neue Linie Manderscheid stellten. Durch
Erbschaft kamen im 15. Jh. Scheiden und Jünkerath als
Gebietsgewinne hinzu. Die Burg Blankenheim wurde erstmals 1115
erwähnt, und nach ihr nannten sich die Herren von Blankenheim.
1380 wurde die reichsunmittelbare Herrschaft rings um die Burg
zur Grafschaft erhoben. Als die Grafen von Blankenheim 1406 im
Mannesstamme ausstarben, fiel das Gebiet 1415 erst an die Familie
von Loen. Dietrich III von Manderscheid erwarb 1468/1469 durch
Erbschaft die Grafschaft Blankenheim und den Grafentitel. Die
Grafen von Manderscheid-Blankenheim spalteten sich in die Linien
1.) zu Blankenheim (1488, ab 1524 Linie zu Blankenheim und Linie
zu Gerolstein), 2.) zu Schleiden (später zu Virneburg, kam 1545
hinzu) und 3.) zu Keil (Kayl) und Falkenstein,
erloschen 1742. 1780 erlosch die Linie
Manderscheid-Blankenheim mit
Franz Joseph und damit das ganze
gräfliche Haus Manderscheid. Die Güter kamen erst an die
böhmischen Grafen von Sternberg, dann wurden sie 1794 von
Frankreich besetzt, gingen 1801 endgültig verlustig, während
die Grafen von Sternberg 1803 mit den Abteien Schussenried und
Weißenau entschädigt wurden. Die anderen Manderscheider Linien
waren schon früher erloschen.
Die
Entwicklung der Manderscheider Wappen:
 |
Edle Herren
von Manderscheid, Wilhelm Herr zu Manderscheid,
nach Burg Manderscheid in der Eifel bei Wittlich. Treten
urkundlich seit Anfang 12. Jh. auf. In Gold ein roter
Zickzackbalken/Sparrenbalken. Helmzier: ein goldener Hut
mit rotem Stulp, darin zwei Stöße von Pfauenfedern
(Gruber), ein roter Hut mit goldenem Stulp, darin zwei
Stöße von Pfauenfedern (Siebmacher). Helmdecke
rot-gold. Variante: Helmzier ein wachsender silberner
Schwan. Nach Gruber, Siebmacher Na, NaA |
 |
Grafen von
Manderscheid zu Blankenheim. Dietrich III von
Manderscheid erwarb 1468/69 durch Erbschaft die
Grafschaft Blankenheim und den Grafentitel. Das Wappen
ist geviert: Feld 1 und 4: In Gold ein roter
Zickzackbalken/Sparrenbalken. Feld 2 und 3: In Gold ein
schwarzer Löwe, darüber ein roter Turnierkragen von 4
oder 5 Lätzen. Helmzier: ein goldener Hut mit rotem
Stulp, darin zwei Stöße von Pfauenfedern (Gruber), ein
roter Hut mit goldenem Stulp, darin zwei Stöße von
Pfauenfedern (Siebmacher). Helmdecke rot-gold. Nach
Siebmacher NaA. |
 |
Grafen von
Manderscheid zu Blankenheim. Geviert, aber mit
vier verschiedenen Komponenten: 1: In Gold ein roter
Zickzackbalken/Sparrenbalken (Manderscheid). 2: In Gold
ein schwarzer Löwe, darüber ein roter Turnierkragen von
4 oder 5 Lätzen (Blankenheim). 3: In Gold ein rotes Schräggitter (Daun). 4:
In blauem, mit silbernen (oder goldenen) Lilien
bestreuten Feld ein silberner Löwe, belegt mit einem
4-5-lätzigen, roten Turnierkragen (Schleiden bzw.
Junkerath). Helm 1 (Mitte):
Zwischen zwei goldenen oder schwarzen Flügeln ein
silberner, golden gekrönter Bracke sitzend (Schleiden bzw. Junkerath), Helm 2: ein roter Hut mit goldenem Stulp,
darin zwei Stöße von Pfauenfedern (Manderscheid).
Helmdecke rot-golden. Helm 3: schwarzer, golden
gestulpter Turnierhut, auf dem ein wie Feld 2 bez.
Schirmbrett steht, sechseckig, an den 5 freien Ecken mit
Pfauenfedern oder roten Quasten, und in dessen Stulp zwei
Pfauenstöße stecken. Varianten vorhanden. Die beiden
unteren Felder kommen auch auf ausgetauschten Plätzen
vor. Nach Siebmacher NaA. |
Genealogie
der Ehefrau:
Margareta v.
Manderscheid-Schleiden heiratete Laudolf v. Enschringen (gest.
1589) am 6.10.1562 in Steinfeld und starb 1588.
Eltern:
- Dietrich V. Graf v.
Manderscheid-Blankenheim-Schleiden (30.3.1508 -
22.4.1560)
- Erika v. Waldeck-Eisenberg
(19.3.1511 - 8.10.1560)
Großeltern:
- Dietrich IV. Graf v.
Manderscheid-Schleiden (14.8.1481 - 2.7.1551)
- Margareta v. Sombreffe (gest.
1518)
- Philipp III. Graf v.
Waldeck-Eisenberg (9.12.1486 - 20.6.1539)
- Adelheid v. Hoya (gest.
11.4.1513)
Urgroßeltern:
- Kuno I. Graf v.
Manderscheid-Schleiden (1444 - 24.7.1489) - Begründer
der Schleidener-Linie
- Mathilde v. Virneburg (gest.
ca. 1501/1506) - brachte Virneburg an die Familie
Manderscheid
- Friedrich I. v. Sombreffe
Herr zu Kerpen
- Elisabeth v. Neuenahr
- Philipp II. Graf v.
Waldeck-Eisenberg (3.3.1453 - 26.10.1524)
- Katharina zu Solms-Lich
(gest. 12.12.1492)
- Otto VII. Graf v. Hoya (gest.
21.12.1494)
- Anna zur Lippe
Literatur,
Links und Quellen:
Otto Gruber: Wappen
des mittelrheinisch-moselländischen Adels, Trier 1962-1965,
incl. Nachtrag Trier 1967, ebenfalls veröffentlicht in
verschiedenen Jahrgängen der "landeskundlichen
Vierteljahresblätter".
Burg Rittersdorf, Festschrift zur Einweihung der restaurierten
Wasserburg Rittersdorf/Eifel, Trier 1987
Dr. Oswald Peter: Burg Rittersdorf: Ihre Baugeschichte und ihre
Einbindung in den rheinischen und lothringischen Kulturraum,
Dissertation TH Aachen 1985
Prof. Herbert Stoyan, Adel-digital,
WW-Person auf CD, 10. Auflage 2007, Degener Verlag ISBN
978-3-7686-2515-9
Siebmachers Wappenbücher
Dr. Jean Claude Loutsch, Armorial du Pays de Luxembourg 1974
Humbrachts Stammtafeln, vor allem die Tafel
"Enschringen"

Ortsregister Photos von Wappen - Namensregister - Regional-Index
Zurück zur Übersicht Heraldik
Home
©
Copyright Text, Graphik und Photos: Bernhard Peter 2006, 2008,
2025
Impressum
