Bernhard
Peter
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Photos schöner alter Wappen Nr. 983
Bamberg (Oberfranken)
Hinterer Bach 3, Hofmauer
Links neben dem Anwesen Hinterer Bach 3 befindet sich eine Hofmauer mit einem Durchgang, der als Notausgang der Kaulbergschule dient. Über diesem Durchgang ist das Wappen des Würzburger Fürstbischofs Johann Gottfried von Guttenberg (regierte 1684-1698) eingelassen, der jedenfalls als Amtsträger hier in Bamberg eigentlich nichts zu suchen hatte. Das Wappen ist aber in Zusammenhang mit dem Haus Vorderer Bach 6 zu sehen, in dessen Rückhof der Durchgang quasi als Hintereingang führt. Und jenes Haus war der sogenannte Guttenbergische Freihof.
Die erhabene umlaufende Inschrift lautet: "HERB(IPOL)ENSIS S(ACRI) R(OMANI) I(MPERII) (PRINCEPS) FR(ANCIAEQVE) OR(IENTALIS) DVX IOH(ANNES) GODEFRIDVS D(EI) G(RATIA) EPISCOP(VS)" - Johann Gottfried, von Gottes Gnaden Bischof von Würzburg, Fürst des Heiligen Römischen Reiches und Herzog in Ostfranken. Ein Buchstabe ist unklar gehauen: Wo man das "P" für "Princeps" erwartet, steht schon das "F" für "Franciae", aber mit einem Punkt zwischen "F" und "R", der hier nicht paßt, vermutlich resultiert diese "Doppelbelegung" des Buchstabens aus einem Herstellungsfehler. Das Material (Abformung?) ist an vielen Stellen bröselig und mit Rissen durchsetzt; Teile der Inschrift und des Randes sind bereits abgeplatzt.
Der Wappenschild ist geviert: Feld 1: "Fränkischer Rechen" = von Rot und Silber mit drei aufsteigenden Spitzen geteilt (hier ist die Linie viel zu breit, wirkt fast wie ein Zickzackbalken), Herzogtum zu Franken, Feld 2 und 3: in Blau eine goldene Rose mit doppelter Blattlage und mit goldenem Butzen, Stammwappen der von Guttenberg, Feld 4: "Rennfähnlein" = in Blau eine (von der Stange aus gesehen) rot-silbern gevierte, an den beiden senkrechten Seiten je zweimal eingekerbte, schräggestellte Standarte mit goldenem Schaft (hier vereinfacht dargestellt), Hochstift Würzburg.
Dies ist eine der seltenen Darstellungen mit drei Helmen und Schwert und Krummstab zusätzlich: Helm 1 (Mitte): auf dem Helm mit rot-silbernen Decken ein hermelingestulpter roter Hut, aus dem fünf rotbraune (natürliche) Rohrkolben wachsen, Stammkleinod von Guttenberg, Helm 2 (rechts): auf dem gekrönten Helm mit rot-silbernen Decken ein Paar Büffelhörner, jeweils im Spitzenschnitt rot-silbern geteilt, Herzogtum zu Franken, Helm 3 (links): auf dem mit einem Fürstenhut gekrönten Helm mit rot-silbernen Decken drei Straußenfedern in den Farben Silber, Rot und Blau zwischen zwei rot-silbern gevierten Standarten mit goldenem Schaft, Hochstift Würzburg.
Literatur,
Links und Quellen:
Lokalisierung auf Google Maps:
https://www.google.de/maps/@49.8898367,10.8836237,20.2z - https://www.google.de/maps/@49.8897864,10.8836913,36m/data=!3m1!1e3
Liste der Baudenkmäler: https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Baudenkm%C3%A4ler_in_Bamberg/B%C3%BCrgerliche_Bergstadt
Die Wappen der Fürstbischöfe von Würzburg - Teil (1) - Teil (2) - Teil (3) - Teil (4)
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