Bernhard Peter
Galerie: Photos schöner alter Wappen Nr. 1265
Baldern (Bopfingen, Ostalbkreis)

Schloß Baldern

Schloß Baldern, erhaben auf einer isolierten Bergkuppe nordwestlich von Bopfingen gelegen, ist ein Schloß der Fürsten von Oettingen-Wallerstein und war früher namengebender Sitz einer eigenen Linie der Grafen von Oettingen. Einst gehörte die Burg den Edelfreien von Baldern; seit 1280 sind die Grafen von Oettingen in ihrem Besitz, nur unterbrochen von einer Verpfändung im 15./16. Jh. Im Barock wurde die Burg zwischen 1718 und 1737 zum Schloß ausgebaut. Dem inneren Schloßhof mit Bergfried ist ein tieferligender äußerer, rechtwinkliger Zwinger vorgebaut, den außen ein prächtiges barockes Tor ziert. Als die Linie Oettingen-Baldern-Katzenstein ausstarb, fiel das Schloß an die Linie Wallerstein. Das Schloß ist auch heute in deren Privatbesitz.

Das Allianzwappen über dem äußeren Tor gehört zu dem 1693 in Baldern, Katzenstein und Sötern, Flochberg, Mönchsdeggingen, Aufhausen und Dagstuhl herrschenden kaiserlichen Geheimrat Kraft Anton Wilhelm Graf v. Oettingen, Sötern, Hohenbaldern u. Dagstuhl (8.10.1684 - 25.4.1751), Sohn von Notger Wilhelm Graf v. Oettingen-Katzenstein (24.12.1650 - 1693), der 1677 zu Katzenstein herrschte und 1687 Baldern von seinem Onkel Ferdinand Maximilian erbte, kaiserlicher Generalfeldmarschallleutnant, Obrister über ein Infanterie-Regiment, Kommandant von Konstanz, und seiner 10.2.1682 in Wadern geehelichten ersten Frau Maria Sidonia v. Soetern, Freiin v. Dagstuhl (- 23.9.1691), sowie zu seiner Frau Johanna Eleonora Maria v. Schönborn und Reichelsberg (2.7.1688 - 12.2.1763), Tochter von Melchior Friedrich Graf v. Schönborn (16.3.1644 - 19.5.1717) und Maria Anna Sophia Johanna Freiin v. Boineburg u. Lengsfeld (16.10.1652 - 11.4.1726).

Die unterhalb des Wappensteines angebrachte Inschrift lautet: ARCEM HANC RUINA UNDIQUE MINANTEM POSTERITATI MONUMENTO ANTIQUIS REPOSUIT FUNDAMENTIS CRAFFTO WILHEL(MUS) CO(MES) IN O(E)TTINGEN ET SOETERN & C(ETERA) MDCCXXI. Die Bauinschrift kündet also von dem vollständigen Wiederaufbau des in Trümmer gefallenen äußeren Tores im Jahr 1721.

Wappen der Grafen von Oettingen: In golden-rotem Eisenhutfeh (genauer: im mit stehenden roten und gestürzten goldenen Eisenhütlein zu vier Reihen dreimal geteilten Schild) ein blauer Mittelschild, über allem ein silberner Schragen, belegt mit einem goldenen Schildchen mit einem roten Doppelhaken (Wolfsangel, Soetern).

Wappen der Grafen von Schönborn: Geviert mit Herzschild. Hauptschild: Feld 1 und 4: in Rot drei (2:1) silberne Schildchen (reichsständische Herrschaft Reichelsberg), Feld 2 und 3: in Blau ein silberner Balken, begleitet von 3 (2:1) silbernen Rauten (Herrschaft Heppenheim). Herzschild: in Rot auf drei silbernen Spitzen ein schreitender goldener Löwe mit blauer Krone (Stammwappen der Grafen von Schönborn).

Im Inneren sind weitere Wappensteine, wovon die ältesten und sehenswertesten aus dem 15. Jh. in der Tordurchfahrt zwischen Zwinger und innerem Schloßhof eingemauert sind (ohne Abb.).

Literatur, Links und Quellen:
Siebmachers Wappenbücher, insbesondere Fürsten A1.3.3.A, Die Fürsten des HRR, M-Z, und Fürsten M 1.3.1., Die mediatisierten Fürstengeschlechter in Deutschland.
Gerhard Köbler: Historisches Lexikon der deutschen Länder - die deutschen Territorien vom Mittelalter bis zur Gegenwart. C. H. Beck Verlag München 7. Auflage 2007, ISBN 978-3-406-54986-1
Genealogien: Prof. Herbert Stoyan, Adel-digital, WW-Person auf CD, 10. Auflage 2007, Degener Verlag ISBN 978-3-7686-2515-9
Wolfgang Willig, Landadel-Schlösser in Baden-Württemberg, eine kulturhistorische Spurensuche, 1. Auflage 2010, ISBN 978-3-9813887-0-1, S. 67

Die Wappen der Grafen und Fürsten von Oettingen
Die Entwicklung des Wappens der von Schönborn

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