Bernhard
Peter
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Photos schöner alter Wappen Nr. 2635
Neuhof (Landkreis Fulda)
Kemmete-Brücke
Die historische, vom Fuldaer Fürstabt Adalbert von Schleifras im Jahre 1711 erbaute Brücke über den kleinen Fluß Kemmete gibt es nicht mehr. Sie wurde 1940 abgerissen, um modernem Straßenbau zu weichen. Wo der Zollweg auf die Kemmete trifft, kann man entweder nach rechts über die Hanauer Straße in Richtung Rathaus die Kemmete überqueren (Abb. unten) oder schräg links über die Straße Am Mühlenbach. Die beiden Wappensteine der fürstäbtlichen Brücke hat man jedoch gerettet und in einem kleinen Mäuerchen am Nordrand des Zollweges eingemauert, 23 m vom Wasserlauf entfernt, 80 m nordwestlich des westlichen Turmes des Schlosses Neuhof. Der rechte Stein ist auf 1711 datiert, der linke trägt keine Jahreszahl. Die moderne Inschrift zwischen den Wappensteinen gibt 1712 als Baujahr der Brücke an.
Einst verliefen durch Neuhof zwei wichtige historische Straßen: Einerseits ging durch Neuhof-Ellers die Via Regia (auch Alte Heerstraße genannt) von Frankfurt nach Leipzig durch, nachdem sie zuvor Flieden passiert hatte. Dazu kreuzte hier die Antsanvia (antiana via, Alte Straße), eine über die Höhenzüge verlaufende Handelsstraße zwischen Eisenach und Mainz. Sie kam aus Hünfeld, ging zwischen Hauswurz und Brandlos hindurch und ging weiter in Richtung Büdinger Wald. Die historische Brücke verband die unterschiedlichen, früher selbständigen Gemeindeteile, von den jeweils Neustadt erstmals 1282, Ellers 1486 und Opperz 1326 erwähnt wurde.
Beide Wappensteine zeigen jeweils das Wappen des Fuldaer Fürstabts Adalbert I. von Schleifras (amtierte 1700-1714), Sohn von Georg Lukas von Schleifras und Maria Margareta von Rotzmann. Es ist geviert, Feld 1 und 4: in Silber ein schwarzes durchgehendes Kreuz (Fürstabtei Fulda), Feld 2 und 3: gespalten, rechts in Gold eine eigentlich rote, hier aber schwarz angestrichene, aufrecht gestellte Axt, Schneide nach links, links in Rot ein schwarzer, höhenverstellbarer Kesselhaken mit Zahnschiene (Familienwappen von Schleifras). Hier wurde die einfachere Version ohne Oberwappen gewählt, aber mit Krone, Krummstab schrägrechts und gestürztem Schwert schräglinks hinter dem ovalen Schild, in dessen ornamentale Einfassung jeweils drei geflügelte Engelsköpfe eingebaut sind, in beiden Wappen auf unterschiedliche Art und Weise: Beim rechten Stein sind zwei oben mit je einem Flügel seitlich und einer unten, beim optisch linken Wappenstein sind es zwei seitlich und einer unten.
Literatur,
Links und Quellen:
Position in Google
Maps: https://www.google.de/maps/@50.4542525,9.6141411,19z - https://www.google.de/maps/@50.4541269,9.6140995,84m/data=!3m1!1e3
Neuhof bei Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Neuhof_(bei_Fulda)
Geschichte von Neuhof: https://www.nhf.de/neuhof-unsere-gemeinde/geschichte/
Adalbert von Schleifras und seine Wappen: https://www.imhof-verlag.de/media/catalog/product/pdfs/d9668266bbbae14e515de57be3f79585_Schleiffras_Blick%2520ins%2520Buch.pdf = Auszug aus: Verklärung des Fürstabts Adalbert
von Schleiffras - Mors Impia Rapuit - Mors Pia Transtulit, hrsg.
vom Vonderau-Museum, Kataloge, Bd. 37, Begleitband zur
Ausstellung, hrsg. von Gregor K. Stasch, Fulda 2014, 128 S.,
Michael Imhof Verlag, ISBN-10: 3731901552, ISBN-13:
978-3731901556
Die Wappen der Fürstäbte und Fürstbischöfe von Fulda - Teil (1) - Teil (2) - Teil (3)
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