Bernhard
Peter
Galerie:
Photos schöner alter Wappen Nr. 127
Büdingen,
Oberhof
Der Oberhof in Büdingen von 1569/70 AD
Der sog. Oberhof wurde 1569-1570 errichtet. Es handelt sich um wegweisende Architektur für Büdingen, denn es handelt sich um das älteste Gebäude der Stadt im neuen Stil der Renaissance. Als Baumeister gilt Conrad Leonhard aus Franken. Das Anwesen war im Besitz der Grafen von Isenburg zu Büdingen und diente als Witwensitz und wurde in Folge von etlichen Familienmitgliedern des Hauses Isenburg-Büdingen bewohnt. Bauherren waren Graf Georg von Isenburg-Büdingen und seine Frau Barbara Gräfin von Wehrtheim. Den Oberhof ziert ein herrliches Renaissance-Portal auf der Ostseite, über dem ein Allianzwappen vom Portalgiebel eingerahmt wird. Heraldisch rechts das Wappen der Grafen und später Fürsten von Isenburg-Büdingen: In Silber zwei schwarze Balken, in blauem Herzschild ein goldener, rot gezungter und ebenso bewehrter doppelschwänziger Löwe. Helmzier auf ungekröntem Helm ein mit goldenen gestürzten Lindenblättern (Herzchen) bestreuter schwarzer Flug, dazwischen ein goldener, rot gezungter und bewehrter sitzender Löwe, meist mit erhobenen Vorderpranken dargestellt. Helmdecken schwarz-silbern. Die Linie Isenburg-Büdingen führte diesen Schild nur zeitweise, ansonsten den einfachen Stammschild ohne Herzschild.
Heraldisch links ist das Wappen der Grafen von Wertheim. Es ist geviert:
Die Helmzier ist eine Kombinationshelmzier: Die Helmzier der Grafen von Wertheim ist ein golden gekrönter Adler. Die Breuberg zugehörige Helmzier besteht aus zwei wie der Schild bez. Büffelhörnern. Helmdecken rot-silbern. Die Helmzier ist im vorliegenden Fall der Adler der Grafen von Wertheim, bereichert um zwei Fähnchen. Die Büffelhörner der Herrschaft Breuberg sind unter den Tisch gefallen, denn zu dem Adler mit seinen ausgebreiteten Flügeln hätten sie einfach mehr als unglücklich ausgesehen, dafür sind die Fähnchen silbern mit zwei roten Balken tingiert und fungieren so als Hilfskleinod.
Auch sonst weist der Bau sehenswerte Details auf: Steinmetzzeichen an den Fenstergewänden, Bauinschriften, Abschreckköpfe. Der Fürst von Isenburg-Büdingen schenkte das Anwesen der Stadt im Jahre 1959. Es war reichlich heruntergekommen und mußte erst aufwendig restauriert werden. Heute beherbergt es eine Kunst- und Musikschule.
Wappen der Linie Isenburg-Büdingen etc.:
ältere
Isenburg-Grenzau-Cleeberger Linie (erloschen 1439 im
Mannesstamme), Grafen und später Fürsten von
Isenburg-Büdingen: In Silber zwei schwarze
Balken. Helmzier ein mit goldenen gestürzten
Lindenblättern (Herzchen) bestreuter schwarzer Flug.
Helmdecken schwarz-silbern. Dieses Wappen führte auch die Linie Isenburg-Philippseich, desgleichen die Linie Isenburg-Büdingen-Wächtersbach, die 1725 erloschene Unterlinie Isenburg-Büdingen-Marienborn, sowie die Fürsten Isenburg-Büdingen zu Büdingen. Bei der Erhebung in den Fürstenstand wurden die bisherigen Stammwappen beibehalten, lediglich Prunkstücke kamen hinzu. Bevor sich die beschriebene Helmzier ab 1455 durchsetzte, gab es vielfältige abweichende Kleinode: Heinrich II führt einen mit einem Balken belegten Köcher, 1263 oben ausgezackt, 1261 oben glatt und mit Pfauenfedern gefüllt. Ludwig I (Heinrichs Sohn) führt 1272 Kolbenstäbe, oben mit Pfauenfedern besteckt. Lothar (oder auch Luther genannt, Ludwigs Sohn) führt 1303 einen mit drei Pfauenfedern verzierten Eisenhut auf einem kurzen Schaft und 1332 fünf bzw. 1337 sechs kreisförmig gestellte Fähnlein mit den Balken. Philipp (Sohn Lothars) führt 1341 diesen Hut rechts und links mit je zwei Adlerfedern. Heinrich (Sohn Lothars) führt 1344 einen Hut mit nur zwei langen Federn, auf jeder Seite eine. Eberhard (Sohn Philipps) führt 1371 zwei Büffelhörner, deren obere Enden mit kleinen Federn besteckt sind. Philipp II siegelt 1346 mit einem Flug als Helmzier. 1455 führt Dietrich (Dieter) von Isenburg den schwarzen Flug mit deutlich erkennbaren (goldenen) gestürzten Lindenblättchen (oder Herzchen). Bei Ludwig II von Isenburg-Büdingen sind sie 1463 ebenfalls vorhanden, sogar die Schwungfedern sind von den Blättchen/Herzchen überzogen. Im Scheiblerschen Wappenbuch ist ebenfalls eine Abbildung mit sehr vielen Blättchen. Im folgenden setzte sich die Zahl 7 für die Blättchen/Herzchen je Flügel durch, alternierend 1:2:1:2:1 Dieses Beispiel illustriert, wie wenig gebunden man in der formativen Periode der frühen Heraldik war, und daß man die Helmzier noch als ein relativ personengebundenes Zeichen ansah, das variiert werden konnte. Erst in späterer Zeit setzte sich die Auffassung durch, daß die Helmzier ebenso verbindlich ist wie der Schildinhalt und zur unveränderlichen Charakteristik eines Familienwappens dazugehört. |
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ältere Linie Isenburg-Grenzau, Eberhard von Isenburg 1257/1267 (Balduineum): In Silber zwei schwarze Balken, darüber ein roter, vier- oder fünflätziger Turnierkragen. Hier wird die Linie erst durch ein Beizeichen differenziert, was später nicht mehr nötig war und aufgegeben wurde. Vgl. auch Siegel von Philipp d. Ä. zu Grenzau 1341. Helmzier ein Hut, beiderseits mit zwei langen Hahnenfedern besteckt. | |
Grafen und
später Fürsten von Isenburg-Büdingen: In
Silber zwei schwarze Balken, in blauem Herzschild ein
goldener, rot gezungter und ebenso bewehrter
doppelschwänziger Löwe. Helmzier auf ungekröntem Helm
ein mit goldenen gestürzten Lindenblättern (Herzchen)
bestreuter schwarzer Flug, dazwischen ein goldener, rot
gezungter und bewehrter sitzender Löwe, meist mit
erhobenen Vorderpranken dargestellt. Helmdecken
schwarz-silbern. Fürsten zu Isenburg-Birstein, Reichsfürstendiplom vom 23.3.1744, Linie Isenburg-Büdingen zu Ronneburg, nach dem kaiserlichen Diplom vom 12.11.1547, Graf Heinrich zu Ysenburg-Keltersbach. Die Linie Isenburg-Büdingen führte diesen Schild nur zeitweise, ansonsten den einfachen Stammschild ohne Herzschild. Die im Fürstendiplom verwendeten Prunkstücke sind ein hermelingefütterter roter Wappenmantel, oben ein Fürstenhut, zwei goldene, doppelschweifige Löwen als Schildhalter. Im Siebmacher findet sich eine einzige abweichende Darstellung, Decken rechts schwarz-silbern, links blau-golden. |
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Linie
Isenburg-Meerholz: In Silber zwei schwarze
Balken. Herzschild Schenk von Limpurg, geviert, Feld 1
und 4: In Rot vier aufsteigende silberne Spitzen, Feld 2
und 3: In Blau 5 (3:2) aufrechte silberne Heerkolben.
Wird mit Fürstenhut (nur mit Vorderbügel und
Reichsapfel) geführt, sowie mit zwei widersehenden,
goldenen Löwen als Schildhalter. Karl Friedrich von
Isenburg-Meerholz (gest. 1774) vermählte sich mit
Eleonore Friederike Juliane, Tochter von Ludwig Heinrich
von Solms-Rödelheim und Wilhelmine Christine von
Limpurg-Schmiedelfeld, dadurch erwarb er Mitbesitz an der
Herrschaft Limpurg-Gaildorf. Die Linie führte diesen Schild nur zeitweise, ansonsten den einfachen Stammschild ohne Herzschild. |
Büdingen (Wetterau): Jerusalemer Tor - Oberhof - Rathaus - Burg, Tor zur Vorburg - Burg, Ludwigstor - Burg, wilde Männer - Burg, Erker und Torbögen
Haus Isenburg und Isenburg-Büdingen
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