Bernhard
Peter
Galerie:
Photos schöner alter Wappen Nr. 130
Büdingen,
Burg
Das Wappen in der Decke des Hauptzugangs zum inneren Hof der Burg Büdingen (Ludwigstor)
Dieser wundervolle Wappen-Gewölbestein befindet sich in der Decke des Durchganges vom äußeren in den inneren Burghof. Umgeben von 4 kleineren Wappenschilden (nicht auf dem Photo zu sehen) zeigt es das Allianzwappen von Ludwig Graf von Isenburg-Büdingen und seiner Frau Maria Gräfin von Nassau:
Kurze
Geschichte des Hauses Büdingen:
Ursprüngliche Besitzer:
Herren von Büdingen und Burggrafen von Gelnhausen. Diese starben
1247 aus, die Besitzungen werden aufgeteilt. Unter anderem fallen
wichtige Teile an die Herren von Isenburg, deren Stammburg nun
eine kümmerliche Ruine im Sayn-Tal bei Koblenz ist. Die
Isenburger sind nicht neu in der Wetterau, sondern hatten schon
seit dem 12. Jh. dort Besitzungen, die nun erheblichen Zuwachs
erhalten hatten. Durch Erbschaft, Tausch, Kauf wurde die
Herrschaft im Laufe der Zeit vergrößert. Mit dem Wechsel von
Isenburg nach Büdingen änderten sich zwei Merkmale: Die
Schreibweise änderte sich von Isenburg nach
Ysenburg, und die Wappenfarben änderten sich von
silber/rot nach silber/schwarz für I(Y)senburg-Büdingen. Seit
dem 13. Jh. regierten die Grafen und späteren (1840) Fürsten
bis 1806 auf der Burg Büdingen, und auch heute noch bewohnt die
fürstliche Familie das Anwesen. 1806 wird die Grafschaft
Ysenburg-Büdingen dem Fürstentum Isenburg-Birstein einverleibt.
1816 wird das Fürstentum Isenburg zwischen dem Großherzogtum
Hessen-Darmstadt und dem Kurfürstentum Hessen-Kassel als
Ergebnis des Wiener Kongresses geteilt. Büdingen kommt dabei an
Hessen-Darmstadt.
Kurze
Geschichte der Burg Büdingen:
Die Wurzeln der Burg zu
Büdingen liegen im 12. Jh., als hier auf einer Insel zwischen
den Armen des Seemenbachs die erste Wasserburg entstand, ein Bau
der Stauferzeit, 1219 zum ersten Mal als Burg erwähnt. Im Laufe
der Zeit wurde die Burg immer weiter ausgebaut und erweitert, bis
der Bau seine heute sichtbare Gestalt im 16. Jh. erhielt.
Charakteristisch ist ein doppelter Ring, eine ringförmige
Kernburg und daran angeschlossen eine ringförmige Vorburg. Der
innere dreizehneckige, fast runde staufische
Buckelquader-Mauerring ist der ältere, er enthält die
Hauptburg, den Palas, den ursprünglich freistehenden mächtigen
zweiteiligen Bergfried aus der zweiten Hälfte des 13. Jh. mit
einem Unterturm von 25,80 m Höhe und einem Oberturm von 9 m, der
nur ca. ein Drittel des Durchmessers des Unterturms hat, eine
Kapelle und weitere Gebäude, die sich zu einem geschlossenen
Ring fügen. Der Bergfried hat 5 Geschosse, die aber nicht durch
in den Mauern gelegene Treppen, sondern nur durch Mannlöcher
miteinander verbunden sind, durch die man mittels Seilen oder
Leitern hochkletterte, also eines der ältesten
Bergfried-Konzepte. Die ältesten Teile der Burg (Tor, Turm,
Palas und Kapelle) sind auf der Nordseite des Burgberinges zu
finden. Die südliche Seite des Burgberinges besteht aus Bauten
aus gotischer Zeit. Um den äußeren Schloßhof sind ringförmig
gruppiert die Wirtschaftsgebäude, Kanzleigebäude, Verwaltung,
Dienstbotenquartiere etc. Davon stammen einige Bauten aus dem 18.
Jh. Diese Vorburg ist natürlich wesentlich älter, es gab sie
schon in staufischer Zeit, allerdings war sie da noch nicht
ummauert, was ca. in frühgotischer Zeit geschah. Beide Höfe
werden durch das sog. Ludwigstor aus dem 15. Jh. miteinander
verbunden. Die Vorburg hatte ursprünglich nur im Süden ein Tor,
das jetzige zusätzliche Nordtor wurde erst im 17. Jh. gebrochen.
Die äußeren Burggräben sind mittlerweile trockengefallen und
zugeschüttet, aber früher war die gesamte Burg von
Wassergräben umgeben, woran heute nur noch der Schloßteich
erinnert.
Weblinks:
http://www.buedingen.de/
http://www.stadt-buedingen.de/inhalt/index_main.asp
http://www.buedingen-touristik.de/inhalt/i_bdschloss.cfm
Büdingen (Wetterau): Jerusalemer Tor - Oberhof - Rathaus - Burg, Tor zur Vorburg - Burg, Ludwigstor - Burg, wilde Männer - Burg, Erker und Torbögen
Haus Nassau - walramsche Hauptlinie
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